OBJEKTKUNST

Die Grundlage meiner Objekte ist Zeitungspapier. Die äußere Schicht besteht aus Packpapier, welches ich mit weißer Farbe bearbeite. Dadurch wirkt die Oberflächenstruktur organisch und pudrig.

Stelen als Verortung im Raum

Skizze zur Körperwahrnehmung im Raum
Foto: Stefan Liwa

1999

Skizze zur Bedeutsamkeit

der Körperwahrnehmung

in einem Raum

Papier, Farbe, Stahlplatte

9 x 12 cm x 175 cm bis 240 cm x 12 cm


Die Gemeinschaftsausstellung Kunst im Netz fand im glasüberdachten Innenhof des Bürogebäudes der DB auf der Hansastraße in Duisburg statt – ein lichtdurchfluteter mehrstöckiger Raum. Mir stellte sich die Frage, wie ich auf diese enorme Raumhöhe eingehen kann, denn alles sah hier klein und verloren aus. Ich entschied mich für Objekte, die bei der durchschnittlichen Körpergröße beginnend Menschengröße überschreiten. So konnte zwischen diesen Objekten stehend oder sich bewegend eine Körpererfahrung in Relation zu den Objekten und zum Raum gemacht werden.

Skizze zur Körperwahrnehmung im Raum

Idee/Projektleitung/Installation: Heike Marianne Liwa 

Choreographie/Tanz: Bettina Rutsch

Komposition/Bass: Guido Bleckmann

Uraufgeführt am 18. November 2010 im Glockenturm der ehemaligen Jakobuskirche im Rahmen von TURM-KUNST-Ruhrort. Weitere Performances fanden im November und Dezember 2010 im Glockenturm und am 9. März 2012 in der Kapelle der Wasserburg Rindern in Kleve statt.

Wandobjekte

Fotos: 1,2,3 und 4 von Torsten Seithe, 5 und 6 von Elisabeth Höller

2007

Traum I, II und III – Körper, Geist und Seele

Papier, Farbe, Spanplatte, Spiegel, Wolle, Sand, Goldfolie, Fotos

3 Objekte à 80 cm x 80 cm x 20 bis 30 cm

Träume gelten in vielen Kulturen als Schlüssel zu Seele und Ausdruck des Unbewussten. Die Arbeit Traum I,II,III – Körper, Geist und Seele hat dies zum Thema. Größe und Form der drei Objekte sind einem Kopfkissen nachempfunden, die hohlen Innenräume sind dem Titel gemäß gestaltet. Durch eine kleine Öffnung kann mithilfe einer Taschenlampe ins Innere gesehen werden. Als Beweismaterial für die Trauminhalte dienen in beschrifteten und numerierten Plastiktüten sichergestellte Materialien.

Foto 1: Jola Wolter; 2, 3, 4 und 5: Thomas Weiss und 6: Torsten Seithe

2009

Jede Stunde des Tages

Papier, Farbe, alltägliche Materialien

24 Wandobjekte à 20 cm x 20 cm x 9 bis 12 cm

Kissenförmige Wandobjekte - aus einundzwanzig Objekten dringen verschiedene alltägliche Gegenstände nach außen, drei enthalten Spiegel. Die Auswahl der Materialien ist dabei völlig willkürlich. Diese Installation war Teil der VI. IG-Austellung - Lehmbruck Museum, Duisburg.

2012

Leibesfrucht

Papier, Farbe, Holz, Hanf, Baumwolle, Draht

4 x 30 cm x 30 cm x 12 cm

Eine Variation meiner kissenförmigen Wandobjekte.

1998

Die Zeit vergeht

von Tag zu Tag

beinahe unmerklich

schneller

Papier, Farbe

16 Stäbe ca. 80 cm x 4 cm x 4 cm

Die Zeit vergeht von Tag zu Tag beinahe unmerklich schneller - Papierobjekt von Heike Marianne Liwa 1998
Foto: unbekannt

Die Gemeinschaftsausstellung Kunst im Tunnel ..? fand in einem ehemaligen Versorgungstunnel des Duisburger Hauptbahnhofs statt. Ein langer fensterloser Gang, der mich dazu inspirierte, durch dreidimensionale Striche aus Papier die vergehende Zeit darzustellen, angelehnt an Zählstriche bei denen der fünfte Strich durch die vier anderen gezogen wird. Die Abstände der sechzehn Stäbe verringern sich von Stab zu Stab.

Fotos: Stefan Liwa

1999

Messer, Gabel, Schere, Licht ... - drei Variationen

Papier, Farbe

jeweils 4 Objekte ca. 4 cm x 4 cm x 2 cm

Bei der Arbeit Messer, Gabel, Schere, Licht … (ist für kleine Kinder nicht) experimentierte ich mit dem Material Papier, indem ich es den Einwirkungen der genannten Gegenstände aussetzte. Es gibt drei Variationen davon, weil die Form des Papiers deutlich die Wirkung verändert. Der Titel der Arbeit ist ein Hinweis auf meinen spielerischen Ansatz, bei dem besonders die Einwirkung des Feuers grenzwertig war.

2000

INNEN

Papier, Farbe, Worte

21 x 7 cm x 7 cm x 5cm

Das Gläserklirren

im Schrank

beim

Vorbeifahren

der

Straßenbahn

Das Gefühl

im Nacken

nach dem

ersten

Schluck Bier

Das Klacken

was sich durch

den Körper

zieht

beim

Abstempeln

eines Fahrtickets

Der süße

Geschmack

des

Duschwassers

nach einem

Bad

im Meer

Die Sehnsucht

nach Zukunft

die ein

in sich selbst

versunkenes Kind

gibt

Die Zunge

die sich

in der

Behandlungspause

über die

abgeschliffenen

Zahnstümpfe

tastet

Das Herzklopfen

beim

Aufreißen

eines

Liebesbriefes

Das Kribbeln

im Rücken

beim

Durchlaufen

des

dunklen Flures

Die tastende

Unsicherheit

wenn im

Hausflur

das Licht

plötzlich

ausgeht

Das Aneinanderreiben

der verschrumpelten

Finger

nach einem

langen warmen

Bad

Ein Blick

der mit

Verständnis

erfüllt ist

und als Wärme

ins Herz

gleitet

Der salzige

Fischgeruch

des Wassers

und die

Möwenschreie

die Fernweh

in der Brust

wecken

Der stechende

Augenblick

des

Alleinseins

nachdem

alle

den Raum

verlassen

haben

Das Wort

Unendlich

aus dem Mund

eines

Fünfjährigen

Die Gleichzeitigkeit

mehrerer Gedanken

und Gefühle

Die Liebe

beim Blick

auf die

vertraute

Geste

deiner

Hände

Die scheinbare

Vertrautheit

mit öffentlichen

Menschen

Die glühende

Wärme

in der Brust

beim Anblick

eines

Schlafenden

Das laute

Geräusch der

Toilettenspülung

im Rücken

Der Wunsch nach

Endlosigkeit

beim Hören

deiner Stimme

am Telefon

Das Stolpern

auf der

Schwelle

in den

Schlaf


Bei den aus Papier geformten und ausgehöhlten Kästchen schnitt ich die Vorderseite auf, fügte die von mir verfassten und auf einer Schreibmaschine geschriebenen Texte INNEN hinein und klebte sie bis auf einen kleinen Spalt zu. Die Texte sind so nicht oder nur in Fragmenten lesbar. Meine Frage bei dieser Arbeit richtete sich auf die Intimität von Wahrnehmung.

 

Wird meine Arbeit durch die Veröffentlichung der Texte im Jahr 2011 an dieser Stelle ad absurdum geführt oder weist sie nur auf die allgemeine Bereitschaft hin, individuelle Wahrnehmungen öffentlich zu teilen?

 

Blick unter die Oberfläche - Papierobjekt von Heike Marianne Liwa
Foto: Jola Wolters

2009

Blick unter die Oberfläche

Papier, Farbe

7 Wandobjekte 15 cm x 6 cm x 4 cm

Die Oberflächenstruktur aufzubrechen ist immer ein Risiko, kann jedoch Erstaunliches zum Vorschein bringen.

2011

Meditationskissen SCHLAF TRANCE TRAUM TOD

Papier, Farbe, Spanplatte, Filz

4 x 30 cm x 30 cm x 7 cm

Bei dieser Wandarbeit ging es mir formal um die Außenlinien und den Einsatz des unterschiedlichen Filzes und seine Wirkung auf das Objekt. Die kissenförmigen Wandobjekte sind geeignet für Meditationen und die Titel regen ein Thema an.

Worte

Wir sind umgeben von Schrift und können uns der Wirkung nicht entziehen. Für die konzeptionelle Serie Die Energie der Worte verwendete ich Worte, die auf mich wohltuend wirken. Durch die Verteilung der Buchstaben auf Platten ergibt sich eine neue Lesart. Die Buchstaben sind erhaben - es entsteht ein Spiel mit Licht und Schatten. Die Worttafeln lassen sich inhaltlich sowie gestalterisch jedem Raum anpassen.

Fotos: Jola Wolters

2010

DIE ENERGIE DER WORTE

Holz, MDF, Papier, Farbe

jede Buchstabenplatte hat das Format 10 cm x 10 cm

In der von Klaus-Dieter Brüggenwerth geleitete Ausstellungsreihe AndersArtiges im ehemaligen LiteraturBistro der Stadtbibliothek war mein Raumkonzept DIE ENERGIE DER WORTE im März und April 2010 zu sehen.

Fotos: Thomas Weiss

2010/11

DIE ENERGIE DER WORTE

Holz, MDF, Papier, Farbe

jede Buchstabenplatte hat das Format 10 cm x 10 cm

Hier sind die Buchstabenplatten angepasst an mein Raum-und Lichtkonzept für die im Rahmen meiner Veranstaltungsreihe TURM-KUNST-Ruhrort stattfindenden spartenübergreifenden Projekte.

DIE ENERGIE DER WORTE - Papierobjekte von Heike Marianne Liwa

2012

DIE ENERGIE DER WORTE

Holz, MDF, Papier, Farbe

jede Buchstabenplatte hat das Format 10 cm x 10 cm